Rebekka empfiehlt

Die Mischung macht’s

Stichworte:

Roman, Thriller,

02. Mai 2018

Die meisten von uns Buchhändlern haben die unerlässliche Fähigkeit, mehr als ein Buch gleichzeitig zu lesen. Bei mir sind es derzeit vier:

Hades von Candice Fox lese ich um die Reihe zu testen. Sehr spannend, ein bisschen grauslich und eigentlich viel zu klischeehaft um gut zu sein. Trotzdem ein Pageturner und unterhaltsam. Zwei Kinder werden so gut wie tot zu Hades, dem Unterweltmacher gebracht, um sie los zu werden. Der zieht die beiden als seine Kinder auf. Und als Killer, was ein wenig seltsam ist, aber sei‘s drum. Die beiden werden Polizisten bei der Mordkommission. Was braucht man mehr zu sagen?

Guerilla Marketing des 21. Jahrhunderts von Levinson ist da schon anspruchsvoller. Hauptsächlich lese ich es, weil mich das Thema interessiert. Für Jungunternehmer ist das Buch ein gutes Werkzeug um Werbung günstig und einfach umzusetzen und in den Köpfen der Menschen zu bleiben.

The Woman in the Window ist ein Thriller von A. J. Finn und dreht sich um eine Frau, die ihr Haus nicht verlassen kann. Allerdings kennt sie alle ihre Nachbarn sehr genau. Über das Internet und durch ihre Kamera beobachtet sie das tägliche Leben der Familien um sie, bis sie einen Überfall beobachtet, der anscheinend nie passiert ist. Erinnert mich ein bisschen an „Das Fenster zum Hof“, das Buch fesselt trotzdem, weil es auch im Leben der Protagonistin einiges gibt, das man aufdecken will.

Und dann lese ich noch Petra Hartliebs Wenn es Frühling wird in Wien. Ein Schmankerl für mich, habe ich doch 9 Jahre in Wien gelebt und kenne Petra auch persönlich. Das Buch ist wie eine Praline, eigentlich will man gar nicht weiterlesen, weil es dann zu schnell vorbei ist. Trotz der Tragödie, die im Buch passiert, bleibt es irgendwo locker und luftig und hinterlässt ein angenehmes Gefühl. Eigentlich schade, dass ich schon fast damit durch bin.

Die Mischung lässt vielleicht schon meine Vorlieben durchblicken. Ich mag Thriller, bei dem es einem die Haare aufstellt und die man kaum aus der Hand legen kann, genauso kann ich mich für interessante Sachbücher erwärmen. Dass ich jemals einen Liebesroman mit Blumen auf dem Einband in die Hand nehmen würde, hätte ich bis zu Wenn es Frühling wird in Wien nie gedacht. Schön, dass ich es trotzdem getan habe.